Spielweisen eines Traumas - drei unterschiedliche Theater-Autoren beschaftigen sich mit der Verarbeitung des Holocaust und des Dritten Reiches auf der Buhne. George Tabori schuf mit DIE KANNIBALEN, 1969 am Schillertheater in Berlin uraufgefuhrt, das erste Stuck, das die strenge Trennlinie zwischen Tatern und Opfern aufweichte. Der Brite Ronald Harwood beschaftigte sich in FURTWANGLER, KATEGORIE 4 von 1995 mit den Untersuchungen zum Entnazifizierungsprozess des beruhmten deutschen Dirigenten, der seine kunstlerische Hochzeit wahrend des Dritten Reiches erlebte. Die 1969 geborene Eva Diamantstein offnete in ihrem Stuck NACHTMAHL, uraufgefuhrt 2002 beim Spielart-Festival in Munchen, kurzerhand die vierte Wand und setzte das Publikum mit vier fiktiven NS-Taterinnen an einen Tisch zum Vier-Gange-Menu. Unterschiedlicher konnen die Herangehensweisen an das Thema kaum sein. Das Buch analysiert die drei Stucke unter dem Aspekt der Tater-Opfer-Dialektik. Es entstand im Jahr 2001 als...