Die vorliegende Kinogeschichte ist eine Geschichte des Wandels seiner Dispositive. Deren Entstehung wird anthropologisch untersucht. Das Ziel der Arbeit ist es, herauszufinden, inwiefern soziale, okonomische und technische Einflusse das Kino pragen und welche der Faktoren fur die Konstitution der jeweiligen Dispositive ma?geblich verantwortlich sind. Untersucht werden drei demokratische Epochen Deutschlands: die Weimarer Republik (1918-1933), in der sich Kino als Erfahrungsraum der Massenkultur darstellt, die Zeit der sozialliberalen Koalition (1969-1982), in der das Kino als Plattform fur eine politische Gegenoffentlichkeit genutzt wird, und die Gegenwart seit dem neuen Jahrtausend, in der mit der voranschreitenden Digitalisierung des Filmtheaters verschiedene Visionen von Kinokonzepten verbunden sind.