Ab der Mitte des 11. Jahrhunderts beginnt im Weinviertel eine intensive Phase der Kolonisation. Die Ursprunge der meisten niederosterreichischen Dorfer reichen in jene hochmittelalterliche Aufbruchsphase zuruck, die adelige und geistliche Herrschaftstrager gemeinsam mit ihren Untertanen gepragt haben. Diese Siedlungen sind haufig entlang von Wasserlinien zu finden, so auch an der Pulkau, wo sich Ortschaften im Abstand von 2 bis 2,5 km aneinander reihen. Damit gehort das Pulkautal zu den am dichtest besiedelten Gebieten Niederosterreichs. Mit der vorliegenden Arbeit wurde zum ersten Mal das Siedlungsgeschehen an der Pulkau von der Ur- und Fruhgeschichte bis zum ausgehenden Mittelalter eingehend untersucht. Im Hochmittelalter kam es zu einem starken Bevolkerungswachstum, das gemeinsam mit einem Klimaoptimum und der allgemeinen politischen Konstellation die Voraussetzungen fur das Phanomen des hochmittelalterlichen Landesausbaus geschaffen hat. Wer die Trager dieses Ausbaus waren und...