Nach dem zweiten Weltkrieg kam es in Ungarn zu einer radikalen Abwandlung von der burgerlichen Kultur, die von der der ateistisch-materialistischen Weltanschauung und Rangordnung der Werte abgelost wurde. Das traf auch auf das Schulwesen zu: der Inhalt der Lehrbucher musste der Erziehung des sozialistischen Menschentypen dienen. In den Jahren der harten Diktatur beinhalteten Lehrbucher vor allem ungarische oder sozialistisch-realistische Literatur der Sowjetunion. Im Laufe der Zeit milderte sich der Zorn der Kulturpolitik, und der Lehrplan wurde im Sinne derKadarschen Konsolidation mehrmals uberarbeitet, was auch die Wiederentdeckung der Weltliteratur fur Lehrbucher mit sich brachte. Deutsche Literatur, besonders Goethe und seine Leistung fanden aber ununterbrochen Kanonisierung, unabhangig von den politischen Verhaltnissen. Im Buch geht es darum, inwiefern es fur deutsche Literatur in ungarischen Lehrbuchern Raum gab, welche Schwerpunkte gesetzt wurden, ob und wie sich dadurch die...