Vielfach beschrieben sind das Hausen der Unterschicht und das Residieren der Oberschicht. Das wenig bekannte Wohnen der Mittelschicht zwischen 1850 und 1920 untersucht der Autor auf allgemeingultige und spezifische Merkmale hin. Anhand statistischer Daten aus Wohnungsenqueten um 1900 werden typische Haushaltgrossen bestimmt mit Zimmerzahl, gangigen Raumtypen etc. Inwieweit der hausliche Lebensalltag ausdifferenziert war, zeigen Detailanalysen von Menge und Qualitat der Fahrhabe aus Nachlassinventaren. Die zentrale Frage der Grenzkriterien zwischen Mittel-, Unter- und Oberschicht wird mit sozialgeschichtlich fundierten Referenzinventaren in qualitativen Untersuchungen beantwortet. Gesamthaft zeigen sich tiefgreifende Anderungen der Raumtypologie und Moblierung, d.h. der innenarchitektonischen Struktur von Mittelschichtwohnungen in der Region Zurich-Winterthur. Interessanterweise bleiben trotz konjunkturellen Schwankungen zwischen 1850 und 1920 die Wohnungsgrossen von 3 bis 5 Raumen...